Begriffserklärung: Zyste = Flüssigkeitsgefüllte Kammer

Der Begriff Zyste besagt, dass eine Geschwulst nicht aus solidem Material besteht, sondern eine mit Flüssigkeit gefüllte Höhle enthält. Zystische und solide Anteile können auch nebeneinander in jeder beliebigen Kombination vorkommen. Die häufigsten Zysten der Eierstöcke sind ohne Krankheitswert. Sie entstehen aus Eibläschen im Rahmen der normalen Hormonproduktion und bilden sich ohne Behandlung im Laufe von Monaten wieder zurück (sog. funktionelle Zysten). Dieser Prozess kann durch mittelhoch dosierte Antibabypillen beschleunigt werden.


Weil die meisten getasteten und im Ultraschall gesehenen Zysten keinen Krankheitswert haben, gilt die Empfehlung, nicht zu voreilig zu operieren, sofern auf Grund des Ultraschallbildes eine funktionelle Zyste denkbar ist (z. B. einkammerige, glatt begrenzte Zyste). In den Eierstöcken können sehr unterschiedliche Gewebearten Geschwulste und Zysten bilden. Auf Einzelheiten muss hier nicht eingegangen werden. Wichtig für Patientinnen ist, dass es gutartige und bösartige zystische Eierstockgeschwulste gibt. Die gutartigen sind per Bauchspiegelung zu operieren, die bösartigen erfordern sehr große Leibschnittoperationen und umfangreiche medikamentöse Maßnahmen. Ein Operateur muss weitestgehend in der Lage sein, die Diagnose mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % richtig einzuschätzen.


Nachdem eine Zyste aus dem Eierstock entfernt ist, kann die zurückbleibende Wunde entweder verschlossen oder offen gelassen werden. Ein operierter Eierstock bleibt voll funktionstüchtig. Das hormonproduzierende Gewebe ist in seiner weißen Kapselschicht lokalisiert. Diese Schicht bleibt beim Ausschälen einer Eierstockzyste größtenteils erhalten. Operationen an den Eierstöcken hinterlassen relativ wenig Schmerzen. Nachblutungsgefahr ist praktisch nicht gegeben, wenn eine sorgfältige Blutstillung erfolgt ist. Diese Eingriffe eignen sich auch für eine ambulante Durchführung.

 
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